"BlackBerry stellt Hardware-Sparte ein" vs. "BlackBerry mit Tastatur wird kommen"
Geschrieben von Oliver amDas BlackBerry DTEK60 erscheint am 11. Oktober 2016, BlackBerry stellt Hardware-Sparte ein, BlackBerry mit Tastatur wird kommen! Ja, was denn nun, BlackBerry?
Der Mittwoch war ein ereignisreicher Tag in der Geschichte von BlackBerry. Im Rahmen der Veranstaltung zu den Fiskalszahlen für das 2. Quartal 2017 wurde auch das Aus für die Hardware-Sparte bekannt gegeben.
Davor und danach wurden aber auch neue Smartphones mit dem BlackBerry-Logo angekündigt, was zu einem Durcheinander bezüglich der Interpretation der Aussagen führte.
Um das ganze etwas einzuordnen, gehen wir zwecks Klärung der unterschiedlichen Interpretationen mit etwas zeitlichem Abstand die Sache chronologisch an:
Am Mittwoch Morgen erschien auf Winfuture unter der Überschrift BlackBerry DTEK60: Erste Pressebilder und ein relativ günstiger Preis ein Artikel, der für Aufmerksamkeit sorgte. So wurden neben einer ausführlichen Bildergalerie auch technische Spezifikationen und mit dem 11. Oktober 2016 sogar ein Erscheinungsdatum gezeigt bzw. genannt.
Wenig später dann die erste Ernüchterung, als BlackBerry CEO John Chen die Einstellung der Hardware-Sparte bekannt gab. BlackBerry wird sich als führender Software-Anbieter von Plattform-unabhängigen Management-Lösungen in Zukunft noch mehr auf sichere Software und Unternehmens-Dienstleistungen konzentrieren. Die Investoren schien diese schon länger im Raum stehende Entscheidung zu freuen, denn der Kurs der BlackBerry Aktie stieg deutlich an.
Die Aussage ging aber noch weiter, denn was anfänglich überhört oder überlesen wurde war die Mitteilung, dass BlackBerry seine Smartphones künftig nicht mehr selber "inhouse" herstellen werde, sondern die Produktion der Geräte in die Hände der indonesischen Firma PT Tiphone Mobile Indonesia legen wird. Das ganze wiederum läuft über ein Joint Venture mit der dafür gegründeten Tochterfirma PT BB Merah Putih. Das bedeutet, es wird von BlackBerry keine Forschung und Entwicklung zu Hardware-Design und keine eigene Herstellung mehr geben. BlackBerry selber kann sich dadurch komplett auf das Geschäft mit Software und Dienstleistungen konzentrieren.
Es soll also weitere Geräte mit der Technologie von BlackBerry inklusive der sicheren Android-Software geben und gegenüber dem Nachrichtenportal BNN stellte CEO John Chen sogar ein kommendes Gerät mit Tastatur in Aussicht.
Könnte es sich dabei eventuell um das schon länger als Gerücht gehandelte Mercury handeln, von dem ebenfalls am Mittwoch ein weiteres Foto geleaked wurde?
Aber wie passt das denn nun alles zusammen?
Das DTEK60 und ein Device mit physischer Tastatur, nennen wir es der Einfachheit halber weiterhin Mercury, sind schon länger geplant und vielleicht auch schon serienreif. Das DTEK60 passt zu der Aussage von Chen, nicht mehr selber zu produzieren sondern die Herstellung auszulagern. Wie beim DTEK50 erfolgt dies über Produkte anderer Hersteller (Alcatel), denen ein Hauch BlackBerry, gerade im Kern, beigemischt wird und mit dem BlackBerry Logo auf der Rückseite versehen werden.
BlackBerry10 wird weiterhin unterstützt. Derzeit ist die Zertifizierung für OS10.3.3 nach Common Criteria kurz vor dem Abschluss und sollte bis Ende des Jahres verfügbar sein.
Zu einem Gerät mit physischer Tastatur sind zwei Ausrichtungen denkbar:
Zum einen, das Mercury ist fertig, es wurde bereits zu viel Geld für die Entwicklung investiert, um es jetzt nicht zu veröffentlichen. Somit wäre das Mercury der letzte originale BlackBerry und nicht das PRIV.
Zum anderen erwähnt Chen in dem o.g. Video, dass der Konzern plane, anderen Unternehmen Lizenzen für die Herstellung von Geräten mit Tastaturen anzubieten. Somit muss ein kommendes Device mit Tastatur nicht zwingend das BlackBerry Logo auf der Rückseite haben.
Also, eigentlich alles klar, oder?
Heute kam dann das Gerücht auf, dass nun doch ein Passport 2 mit Android das nächste Gerät werden könnte.
Also, wie gewohnt doch nicht alles klar! Warten wir es ab, sind wir ja gewohnt.
(Quellen: winfuture.mobi, crackberry.com, bnn.ca, Instagram, BlackBerry)